CSA Weilheim-Schongau ehrt langjährige Mitglieder und forderte eine bessere Berücksichtigung der Erziehungszeiten in der gesetzlichen Rentenversicherung

Bei einer Mitgliederversammlung hat der Kreisverband der Christlich Sozialen Arbeitnehmerunion (CSA) Weilheim-Schongau Mitglieder geehrt. Bei der diesjährigen Versammlung wurden acht Persönlichkeiten für ihre langjährige Mitgliedschaft geehrt: Johann Dietheuer (55 Jahre), Albrecht Linke (35 Jahre), Uwe Webers (35 Jahre), Claudia Engel (30 Jahre), Heidemarie Heitzmann (25 Jahre), Robert Seitz (15 Jahre), Mathias Leis (10 Jahre) und Christine Sander (10 Jahre)

Die CSA Weilheim-Schongau fordert die Stadt Penzberg auf, wenn es um den Verkauf des Grundstücks geht, auf dem das AWO-Seniorenheim in der Maistraße sich befindet, dass nur ein Anbieter zum Zug kommen darf, der die Altenpflegekräfte nach dem Tarifvertrag des öffentlichen Dienstes vergütet. „Wir von der CSA Weilheim-Schongau erklären uns mit den Mitarbeitern der Pflegeeinrichtung in der Penzberger Maistraße solidarisch. Anbieter, die nur auf Leiharbeitnehmer und Billigkräfte setzen, dürfen nicht berücksichtigt werden“, so der CSA-Kreisvorsitzende Michael Schmatz.

Bei dieser Veranstaltung setzte sich der CSA-Kreisvorsitzende, Michael Schmatz, „für ein solidarisches Alterssicherungssystem in Deutschland aus, dass allen Bürgerinnen und Bürgern in Zukunft eine existenzsichernde Altersversorgung oberhalb der Grundsicherung bietet.“ Schmatz, verwies in seinem Referat bezüglich der Rente auf das Rentenbündnis der katholischen Verbände (Katholische Arbeitnehmerbewegung Deutschland, Katholische Frauengemeinschaft Deutschland, Familienbund der Katholiken, Kolpingwerk Deutschland und Katholischen Landvolkbewegung Deutschland). „Wir von der CSA Weilheim-Schongau unterstützen die Forderungen der katholischen Verbände.“

Bereits heute schon sind Bezieher von Niedriglöhnen, Erwerbsgeminderte und Langzeitarbeitslose sowie Menschen, die wegen Pflege und Kindererziehung langfristig auf Erwerbsarbeit verzichten oder diese reduzieren, von Altersarmut bedroht. Vom Jahr 2009 bis zum Jahr 2030 soll das rechnerische Rentenniveau von 52 auf 43 Prozent sinken, also um mehr als ein Sechstel. „Damit“, so Schmatz, „wächst die Gefahr von Altersarmut weiter.“

Wir von der CSA Weilheim-Schongau fordern, wie die katholischen Verbände, die Existenzsicherung im Alter durch eine Sockelrente. „Wir wollen“, so der CSA-Kreisvorsitzende und 55-jährige Sozialversicherungsfachwirt aus Penzberg, „dass alle im Alter unabhängig von ihren Erwerbsverläufen innerhalb des Systems der gesetzlichen Rentenversicherung durch eine existenzsichernde Sockelrente abgesichert sind.“ Der Sockel soll durch Beiträge aller Einwohnerinnen und Einwohner auf ihre Einkommen und – wie bisher – einen ergänzenden Bundeszuschuss finanziert werden. „Wir wollen durch Sockelrente und das weiterhin gezahlte Wohngeld verhindern, dass immer mehr Menschen im Alter in die Grundsicherung mit Bedürftigkeitsprüfung fallen.“

Die CSA setzt sich aber auch dafür ein, dass die Rentenanwartschaften für die Pflege von Angehörigen deutlich aufgewertet werden. Diese dürfen nicht mit der Inanspruchnahme von Pflegesachleistungen verrechnet werden. „Die Pflege von Angehörigen“, so Michael Schmatz, „muss auch nach Eintritt ins Rentenalter noch zu einer Rentensteigerung führen.“

Außerdem setzt sich die CSA für eine bessere Anerkennung von Kindererziehungszeiten in der Rente ein. Dabei unterstützt die CSA Weilheim-Schongau die Forderung der katholischen Verbände für jedes Kind sechs Erziehungsjahre anzurechnen. In einem ersten Schritt sollen Mütter und Väter auch für die Kinder, die vor 1992 geboren wurden anstatt zwei künftig drei Jahre Erziehungszeiten erhalten. „Hier wird es Zeit, dass Teile der großen Koalition in Berlin, namentlich die SPD und CDU, ihre Blockade endlich aufgeben“, so Michael Schmatz. „Alle Kinder sind gleich viel wert.“

Außerdem muss der Versichertenkreis in der gesetzlichen Rentenversicherung erweitert werden. Alle Erwerbstätigen, die nicht verpflichtend abgesichert sind, müssen in die gesetzliche Rentenversicherung einbezogen werden. Darüber hinaus ist anzustreben, die gesetzliche Rentenversicherung zu einer allgemeinen Erwerbstätigenversicherung auszubauen. Das bedeutet, dass auch Selbstständige und Beamte in der Zukunft in der gesetzlichen Rentenversicherung pflichtversichert sind.

Bild & Text: Michael Schmatz

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